3000 Bäume als Klimaausgleich
7. Dezember 2023 / Allgemein
3000 Bäume als Klimaausgleich
Im Hegeler Wald bei Huntlosen pflanzen Unternehmen des Großprojekts klimastabile Bäume – Maßnahme dient dem Ausgleich gefahrener Autokilometer
Oldenburg, 05. Dezember 2023. Die knapp 140 Gasmonteure des Großprojekts fahren jedes Jahr viele PKW-Kilometer. Das Ziel dieser Autofahrten: Die Monteure rüsten Erdgasgeräte um, damit sie künftig H-Erdgas verbrennen können, statt niederländischem L-Erdgas. „Bereits jetzt konnten wir mit dem Projekt Hunderttausenden Menschen im Nordwesten ein warmes Zuhause bewahren, wir erzeugen mit den Fahrten aber leider auch Autoabgase“, erläutert Jens Witthus, Sprecher des Projekts bei EWE Netz, den Hintergrund der Baumpflanzaktion.
Douglasien und Roteichen
Die Unternehmen entschieden sich, für das Klima 3.000 Bäume zu pflanzen und kooperieren dafür mit den Niedersächsischen Landesforsten. Gemeinsam wählte man ein Areal im Hegeler Wald aus, westlich von Huntlosen. Ab jetzt wachsen hier Bäume, die mit den Folgen der Klimaveränderungen gut umgehen können: Douglasien, Küstentannen, Roteichen, Rotbuchen und Japanlärchen. Witthus ergänzt: „Diese Bäume erweitern vor allem das vorhandene Baumartenspektrum, so entstehe auch in dieser Ecke des Waldes ein gesunder Mischwald.“
Eine gute Pflanzzeit
Zum Auftakt griffen die Unternehmensführer selbst zum Spaten und pflanzten Rotbuchen in einer bislang reinen Fichtenschonung. Das Forstamt Ahlhorn setzt diese Waldarbeiten in den nächsten Tagen fort – bis alle 3.000 Bäume für die nächsten Jahrzehnte eine neue Heimat gefunden haben. „Der Spätherbst und auch der Winter sind grundsätzlich gute Jahreszeiten, um junge Bäume in einem Wald einzusetzen“, betont Witthus. Die ausgewählten zweijährigen Setzlinge sind das norddeutsche Klima auch bereits gewohnt: Sie wurden in einer regionalen Baumschule im Freien aufgezogen, haben daher bereits ihre ersten Winter gut überstanden und sind jetzt entsprechend robust.
Die beteiligten Unternehmen
Gleich zehn Unternehmen des Projekts haben sich auch für den Klimaausgleich zusammengeschlossen: ESK GmbH, EWE Netz GmbH, Friedrich Vorwerk GmbH, Gatter 3 Technik GmbH, LF Service GmbH & Co. KG, LPR Energy GmbH, Spie Gastechnischer Service GmbH, Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH, swb Gasumstellung GmbH, TBD GmbH & Co.KG.
Weitere Informationen zum Thema: www.landesforsten.de/wir/loewe/ und www.ewe-netz.de/erdgasumstellung
Das Löwe-Programm
Das Löwe-Programm ist eine Maßnahme der Niedersächsischen Landesforsten. Es soll eine „Langfristige Ökologische Waldentwicklung“ (kurz Löwe) sicherstellen. Bereits 1991 legten die Landesforsten das Programm auf, seither ist es eine verbindliche Leitlinie für das nachhaltige und naturnahe Bewirtschaften des Niedersächsischen Landeswaldes, der rund 330.000 Hektar umfasst. Der Hegeler Wald ist Teil dieses Landeswaldes und des Löwe-Programms. Ein Ziel des Programms ist es, strukturreiche und ungleichaltrige Wälder aus standortgemäßen Baumarten zu schaffen, die sich natürlich verjüngen und insgesamt auch klimastabiler sind als frühere Monokulturen.
Das Projekt Erdgasumstellung
EWE Netz erhielt einen gesetzlichen Bundesauftrag, die Gasversorgung des Nordwestens zu sichern und dafür auch alle Erdgasgeräte von L- auf H-Gas umzurüsten: Denn bereits ab Ende 2029 können die Niederlande ihr L-Erdgas nicht mehr nach Deutschland, Belgien und Frankreich liefern. „Wir wussten, dass wir ein Projekt dieser Größenordnung nicht alleine umsetzen können und konnten vor allem regionale Fachunternehmen gewinnen, die notwendigen Kundenbesuche umzusetzen“, erklärt Jens Witthus. Im Landkreis Oldenburg sowie im Stadtgebiet Oldenburg schlossen die Partner das Großprojekt bereits erfolgreich ab. Bis Ende 2027 will man den gesamten Nordwesten auf das H-Gas umrüsten.